Woher Narrenklaus stammte, das weiß niemand mit Sicherheit. Sicher scheint nur, daß er als Horraskrieger am Brügerkrieg teilnahm. Er diente als Schamane im Regiment des Prügelkarl. Er überlebte die Vernichtung des Regimentes durch die Bösen Männer und floh mit ihm und der Marketenderin Saufhelga in die Wälder am Rande der Welt - dorthin, wo sich die Große Kante befinden soll, über die alles ins Bodenlose stürzt. Dort erlebte Narrenklaus, zusammen mit seinem General Prügelkarl und mit der Marketenderin Saufhelga das Mykodelirium und wurde so zum Gott. Als nun Prügelkarl aus diesem Mykodelirium erwachte, da sagte er zu Narrenklaus und Saufhelga: "Meine Kinder!" Daher wissen wir, daß Narrenklaus der Sohn des Prügelkarl ist.
Als Prügelkarl nun seine Gebote erlassen hatte, da wollte er sich völlig der Verbreitung der Liebe widmen. Da ihm aber die Verbreitung von Weisheit und Witz ebenfalls sehr am Herzen lag, gab er dem Narrenklaus die Aufgabe, Witz und Weisheit in alle Welt zu tragen, denn Narrenklaus galt als der klügste und weiseste der Götter.
Narrenklaus nun erließ diese Gebote, daß alle Sterblichen sie befolgen:
Zitat von Gebote des Narrenklaus1. Du sollst wehrhaft und streitbar sein, denn nur die Dummen und Schwachen sind friedlich. 2. Du sollst die Weisheit verbreiten im Reiche der Liebe. 3. Du sollst niemals Wasser trinken, denn Wasser ist der Feind der Weisheit. 4. Du sollst ein Narr sein, denn nur die Narren sind voll Weisheit. 5. Leere den Humpen bis zur Neige, denn auf seinem Grunde ist Weisheit. 6. Wenn der andere stärker ist als du, so besiege ihn mit der Kraft der Narretei. 7. Wenn dich einer schlägt mit der Faust, so stich ihm mit spitziger Zunge ins Herz. 8. Mit Witz sollst du dem Schwert begegnen, und mit Geist besiege die Axt. 9. Du sollst die Feinde der Weisheit mit dem Schwert bekämpfen. 10. Du sollst deinem Nächsten von der Bürde des Besitzes befreien, denn die Weisheit ist ihm Last genug.
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Ich diene Prügelkarl, dem Gott der Liebe, und ich diene Narrenklaus, dem Gott der Weisheit, und ich diene Saufhelga, der Göttin der Gemeinschaft. _________________________________________________
Es ist schon lange her, so wird berichtet, da begab sich Klaus auf große Fahrt, um einem üblen Wesen die Göttliche Liebe zu erweisen. Dieser üble Kerl, zu dem Klaus unterwegs war, war aber ein großer Riese, und dieser Riese züchtete auf seinem Hof Wölfe zu seinem Schutz. Als der Riese den Klaus nun kommen sah, da erzitterte er vor Angst, denn Klaus war als ein fürchterlicher Verteiler der Göttlichen Liebe bekannt, und so hetzte der Riese alle seine Wölfe auf Klaus. Klaus, der die Wölfe auf sich zuhetzen sah, erhob keine Waffe, sondern benutzte seinen Geist: Er verwirrte die Wölfe durch Grimassen, zeigte dann mit seinem Zeigefinger auf ihre Augen - und siehe da, die Wölfe überschlugen sich und streckten alle viere von sich und regten sich nicht mehr. Alle Wölfe? Nein, der größte der Wölfe blieb unbeeindruckt von Klaus' Grimmassen und Finger, stürmte weiter und sprang Klaus an. Klaus aber fing den Wolf auf und strich ihm mit der Hand über seinen Kopf, und da wurde der Wolf ganz zahm und brav und leckte dem Klaus das Gesicht. Klaus aber ging nun zu dem Riesen und segnete ihn mit der Göttlichen Liebe, bis ihm kein Knochen im Leibe mehr heil blieb. Dann ging Klaus wieder heim, und der riesige Wolf folgte ihm. Klaus gab dem Wolf zu essen und einige Pilze, und der Wolf folgte Klaus nun auf allen Wegen und blieb immer bei ihm. So kam Klaus zu seinem Heiligen Wolf.
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Ich diene Prügelkarl, dem Gott der Liebe, und ich diene Narrenklaus, dem Gott der Weisheit, und ich diene Saufhelga, der Göttin der Gemeinschaft. _________________________________________________